Willy EISENSCHITZ
1889–1974, Austria/France
Also known as: Eisenchitz
Willy Eisenschitz wird 1889 als Sohn einer jüdischen Advokatenfamilie in Wien geboren. 1911 beginnt er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien zu studieren. Fasziniert von den französischen Impressionisten und den aktuellen Kunstströmungen zieht es ihn 1912 nach Paris, wo er sein Studium an der Academie de la Grande Chaumière fortsetzt. Während der Studienjahre von 1912 bis 1914 lernt er die Malerin Claire Bertrand kennen, die er vor Beginn des 1. Weltkrieges heiratet. Bedingt durch den Kriegsausbruch versucht Willy Eisenschitz nach Österreich zurückzukehren, wird aber in Frankreich festgenommen und in einem Auffanglager bei Angers an der Loire interniert. Seine Frau Claire Bertrand folgt ihm freiwillig. Zu Kriegsende werden das Ehepaar, sowie die 1915 und 1916 geborenen Kinder, aus dem Lager entlassen. Bedingt durch eine Tuberkuloseerkrankung des Künstlers zieht die Familie mit der Hoffnung auf Heilung im gesunden Klima der Schweizer Berge nach Luzern und kehrt erst 1920 wieder nach Paris zurück.
Das Jahr 1921 bringt durch einen Aufenthalt an der südfranzösischen Küste einen Wendepunkt im künstlerischen Schaffen von Willy Eisenschitz. Das irisierende Licht der Küste und die intensiven Farben der Region beeindrucken den Künstler so sehr, dass sein Wunsch in den Süden zu ziehen immer größer wird. 1923 und 1924 kämpft Willy Eisenschitz jedoch erneut mit schweren gesundheitlichen Problemen. Erneut zwingt ihn die Tuberkulose zu einem Sanatoriumsaufenthalt, und zur anschließenden Übersiedlung in den Luftkurort Dieulefît. Als die beiden Kinder des Künstlerehepaars eine höhere Schule besuchen sollen, zieht die Familie von Dieulefît nach La Valette- du-Var, einem Nachbarort von Toulon. Dort richten sie in einem alten Kloster mit dem Namen „Le chateau de Minimes“, ihre Ateliers ein. Willy Eisenschitz wird Mitglied der Societé Nationale des Beaux Arts und nimmt 1928 erstmalig am Salon d’Automnes in Paris teil. Obwohl Willy Eisenschitz 1935 die französische Staatsbürgerschaft erlangt, reißt der Kontakt zu Wien und zu Österreich in all diesen Jahren nie ganz ab. 1933 stellt er in der Wiener Sezession aus, in Paris pflegt er Kontakte zu anderen österreichischen Künstlern, wie Josef Floch, Viktor Tischler, Georg Merkel und Walter Bondy. 1931 wird Eisenschitz durch eine Arthritis in der Schulter am Malen gehindert und schult, um weiterhin seiner künstlerischen Tätigkeit nachgehen zu können, seine linke Hand. Sechs Monate hindurch malt er ausschließlich mit Aquarellfarben, die im Gegensatz zu den pastosen Ölfarben einen leichten Farbauftrag ermöglichen.
1937 nimmt er an der Pariser Weltausstellung teil und wird mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Seine Ausstellungstätigkeit weitet sich über Frankreich, London bis nach Südamerika aus. Zu Kriegsbeginn kommt die Ausstellungstätigkeit als auch das gesellschaftliche Leben der Familie mehr und mehr zum Stillstand. Eisenschitz, der zu dieser Zeit in La Valette-du-Var lebt, ist trotz seiner französischen Staatsbürgerschaft aufgrund seiner jüdischen Herkunft nicht von Repressalien ausgenommen. 1942 zieht die Familie nach Dieulefît, wo sich bereits seit 1940 viele jüdische Künstler und Intellektuelle zurückgezogen haben. Willy Eisenschitz, der in dieser Zeit unter dem Pseudonym „Villiers“ malt, schafft dort vor allem Auftragsporträts und Landschaftsbilder.
Die erste wichtige und große Ausstellung nach Kriegsende findet 1949 unter dem Titel „Eine Künstlerfamilie“ in der Galerie Allard in Paris statt. Erstmalig stellen Willy Eisenschitz, Claire Bertrand und deren Tochter Evelyn Marc gemeinsam aus. Im Anschluss daran nimmt der Künstler seine eigene Ausstellungstätigkeit und die Teilnahme an Wettbewerben wieder voll auf. Die 50er und 60er Jahre sind eine Zeit großer Produktivität. 1952, wie auch die folgenden Jahre, verbringt Willy Eisenschitz gemeinsam mit seiner Frau und einigen Freunden den Sommer auf Ibiza, wodurch die Malerei an Helligkeit und Farbintensität gewinnt. 1957 organisiert das Museum von Toulon eine große Einzelretrospektive des Künstlers, die ein großer Erfolg ist. 1959 ermöglicht Eisenschitz ein Reisestipendium einen mehrwöchigen Aufenthalt im Sudan. In diesem Zusammenhang entstehen zahlreiche Aquarelle, Pastelle und Öle.
1969 stirbt Claire Bertrand und Willy Eisenschitz zieht von Südfrankreich wieder nach Paris in die Rue de Tournon. Zum Malen jedoch kehrt er oft in die Gegend des Midi zurück und arbeitet vor allem bei den Inseln Les Goudes in der Nähe von Marseille. Am 8. Juli 1974 stirbt Eisenschitz, der bis zuletzt künstlerisch tätig ist, im Alter von 85 Jahren in Paris.
Willy Eisenschitz est un peintre autrichien naturalisé français, né en 1889 et décédé en 1974. Il est surtout connu pour ses paysages provençaux. Il étudie à l’Académie des Beaux-Arts de Vienne en 1911, puis il s’installe à Paris l’année suivante. Pendant la Première Guerre Mondiale, il est fait prisonnier puis il rejoint la Suisse atteint de la tuberculose. C’est en 1921 qu’il découvre les paysages du Sud de la France, où il s’installe. Il est alors influencé par la peinture de Cézanne et par le cubisme. Il devient membre de la Société Nationale des Beaux-Arts et expose également à Paris dans les Salons et dans plusieurs galeries de la capitale. En 1935, il est naturalisé français. Par souci de santé, il abandonne la technique de la peinture à l’huile et se consacre à l’aquarelle. Il expose alors dans toute l’Europe, et notamment à l’Exposition Universelle de 1937 où il reçoit la médaille d’or. D’origine juive, il se réfugie dans la Drôme pendant l’occupation nazie, où il peint sous son pseudonyme « Villiers ». En 1949, il expose à la galerie Allard. L’année suivante, l’Etat français acquiert des œuvres d’Eisenschitz. Dès 1951, il voyage en Espagne et en Afrique d’où il ramène des esquisses. Il est exposé à la Galerie Durand-Ruel et au Musée de Toulon. Il illustre également des ouvrages dont plusieurs de Jean Giono. Ses œuvres sont aujourd’hui conservées dans les plus grandes institutions comme la Galerie Nationale du Jeu de Paume, le British Museum, le Musée des Beaux-Arts de Lyon, le Musée Cantini de Marseille ou encore le Musée de Valence.
Source: www.artprecium.com